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Zimtfarbener Bogenfinger Cyrtodactylus intermedius

(SMITH, 1917)

Zimtfarbener Bogenfingergecko

Kurzbeschreibung

Die Verbreitung dieses mittelgroßen Bogenfingergeckos erstreckt sich über das südöstliche Thailand (Terra typica: Khao Sebab near Chantaburi, Chantaburi province), Koh Chang, Kambodscha und Vietnam (SCHÄFER 1993). Als Lebensraum dienen die Wälder, sie werden aber auch häufig in kultivierten Agrargelände ohne Baumbestand gefunden. Dort besiedeln sie gewöhnlich den unteren Baumbereich und den Boden, sowie auch Felsen und Sträucher. In Nakhon Ratchasima lebt er sympatrisch mit Cyrtodactylus papilionoides (CHAN-ARD et. al 1999, SCHÄFER 1991). 

Es sind nachtaktive Geckos, die tagsüber versteckt und erst nach Einbruch der Dunkelheit aktiv sind. Sie sind in der Lage ihre Schwänze seitlich zu einer losen "Schnecke" zusammenzurollen. Beim Ergreifen verteidigen sich ausgewachsene Tiere mit kräftigen Bissen. Sie erreichen eine GL von bis zu 200 mm (Männchen), Weibchen bleiben geringfügig kleiner. Die Körperoberseite ist mit kleinen gleichförmigen Schuppen bedeckt. Über den Rücken verlaufen 17-18 unregelmäßige angeordnete Reihen von konischen oder dreieckigen Tuberkeln. Die Bauchschuppen liegen zwischen den deutlichen seitlichen Hautfalten in 40-50 Reihen. Geschlechtsreife Männchen weisen 6-10 Präanalporen innerhalb einer ausgeprägten Präanalschuppenreihe und auf den Schenkelinnenseiten eine Reihe von 6-10 vergrößerten Femoralschuppen auf. Finger und Zehen der kräftig ausgebildeten, langen Extremitäten weisen gattungstypisch nur schmale Subdigitalia auf und besitzen alle eine Kralle. Die runden Orginalschwänze zeigen mittig stark verbreiterte Subcaudalia.

Die dorsale Grundfarbe ist reh- bis zimtbraun. Von Auge zu Auge verläuft ein dunkelbraunes, gelb gerändertes Nackenband; zumeist 4 ebenso gefärbte verlaufen über den Körper. Der Schwanz ist mit ebensolchen dunklen breiten Bändern versehen. Die Augen sind um die vierzackige, schlitzförmige Pupille graubrau. Die Extremitäten sind oben nur schwach dunkel gezeichnet oder zeichnungslos, ihre Bauchseite ist ungefleckt cremefarben. Schlüpflinge und Jungtiere sind bereits wie die Adulten gefärbt und gezeichnet. Von dem sehr ähnlich gezeichneten und gefärbten Cyrtodactylus pulchellus lässt sich C. intermedius durch die Augenfarbe (gold- bis bernsteinfarben bei pulchellus), die GL (pulchellus bis 259 mm) und das Fehlen einer Präanalgrube bei Männchen (vorhanden bei pulchellus) unterscheiden. Zudem zeigen Jungtiere von C. intermedius keinerlei Jungtierfärbung (kräftige dorsale Gelbfärbung bei pulchellus) (SCHÄFER 1993, SCHÄFER & GROSSMANN i. Druck).

Zimtfarbener Bogenfingergecko

Haltung

Cyrtodactylus intermedius können paarweise oder auch 1 Männchen mit 2 Weibchen zusammen in Terrarien von 60 x 40 x 50 cm (B x T x H) gehalten werden. Die Seiten des Terrariums können mit einem Zement/Blumenerde-Gemisch (1:3) oder mit groben Kork verkleidet sein. Rinden- oder Korkstücke dienen als Tagesverstecke. Eine Wasserschale sollte eingebracht werden, um die Luftfeuchtigkeit zu erhöhen. Als Bodengrund hat sich Blumenerde, ein Torf/Lehmgemisch oder ein Torf/Erdegemisch bewährt.

Eine Bepflanzung des Terrariums trägt ebenfalls zur erhöhten Luftfeuchte bei, erschwert aber das Auffinden von Eiern. Spätestens alle zwei Tage sollte ausgiebig Wasser versprüht werden, ca. 1 mal in der Woche sollte es mit einem Vitamingemisch angereichert werden. Da die Geckos tagsüber versteckt leben, reichen Leuchtstoffröhren als Beleuchtung aus. Die Temperaturen sollten 24-26° C tagsüber betragen, mit einer deutlichen Nachtabsenkung. Verringerung der Beleuchtungsdauer im Winter hat sich bewährt. Trotz ihrer schmalen Subdigitallamellen können C. intermedius an senkrechten Glasscheiben haften. Sie fressen das übliche Insekten- und Gliederfüßerspektrum in passender Größe. Das Futter sollte regelmäßig 1-4 mal im Monat mit einem Vitakalkgemisch bestäubt werden. Paarungen finden nachts statt und können nur selten beobachtet werden. Adulte Weibchen legen bis zu 5 Doppelgelege im Jahr, die sie im Bodengrund vergraben. Die rundlichen Eier (13,5-15 x 14-16 mm) werden in einem Inkubator bei etwa 25° C am Tage und 20° C in der Nacht bebrütet. Jungtiere benötigen etwa 150 Tage bis zum Schlupf (KRL von 31-38 mm, SL 34-45 mm). Bei gleichen Haltungsbedingungen sollten die Jungen getrennt aufgezogen werden. Nachzuchten sind bei weitem nicht so empfindlich in Bezug auf die Haltungstemperaturen und die Luftfeuchtigkeitswerte wie importierte Wildfänge (SCHÄFER & GROSSMANN i. Druck).

Literatur

CHAN-ARD, T., W. GROSSMANN, A. GUMPRECHT & K.-D. SCHULZ (1999): Amphibians and Reptiles of Peninsular Malaysia and Thailand. An illustrated Checklist / Amphibien und Reptilien der Halbinsel Malaysia und Thailands. Eine illustrierte Checkliste -- Berg CH., (Bushmaster Publ.), 240 S.


SCHÄFER, C. (1991): Cyrtodactylus papilionoides

ULBER & GROSSMANN, 1991 -- SAURIA Suppl., Berlin, 13 (1-4): 223-224.


SCHÄFER, C. (1993): Cyrtodactylus intermedius (SMITH, 1917) -- SAURIASuppl., Berlin, 15 (1-4): 279-282.


SCHÄFER, C. & GROSSMANN, W. (i. Druck): Zimtfarbener und Malaiischer Bogenfingergecko Cyrtodactylus intermedius & Cyrtodactylus pulchellus. -- Münster, Art für Art, Terrarienbibliothek (Natur und Tier-Verlag GmbH), 64 S.

 

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CHRISTIAN SCHÄFER

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