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Kurzbeschreibung
Tokehs sind vom nordöstliches Indien und den Andamanen, über das östliches Nepal, Bangladesh, Burma, Thailand, Kambodscha, Laos, Vietnam, China, Malaysia, Singapore, Indonesien: Borneo, Sumatra, Java (Terra typica), Sulawesi, Lombok, Flores, Timor, Aru sowie auf zahlreichen kleineren Inseln bis zu den Philippinen verbreitet (MANTHEY & GROSSMANN 1997). Häufig sind sie nur in den küstennahen Regionen gefunden worden. Von Menschen wurden sie nach Florida, Hawaii, Guam und Taiwan verbracht und scheinen dort Populationen aufzubauen (GROSSMANN 2004).Sie sind häufig als Kulturfolger in Gebäuden
jeglicher Größe sowohl in kleinsten Orten, als auch in Großstädten
anzutreffen. Außerhalb von Ortschaften bewohnen sie Wälder und Agrarflächen,
wo sie an Bäumen und an Felswänden zu finden sind. Es sind
Flachlandbewohner, die gewöhnlich bis in Höhen von 900 m ü NN gefunden
werden. Tokehs sind überwiegend nachtaktive Geckos, die paarweise oder mit
ihren Nachkommen zusammen im Familienverband leben. Am Tage halten sie sich
meist in ihren Verstecken auf. Männchen sind an ihre markanten und lauten
Rufe deutlich zu hören.
Tokehs sollten paarweise gehalten werden. Eine Ausnahme hiervon gelingt nur, wenn man mehrere Jungtiere eines Elternpaares zusammen aufzieht und dann in entsprechend große Terrarien setzt. Für ein Paar Tokehs ist ein Terrarium von 80 x 60 x 100 cm (B x T x H) ausreichend, größere Becken sind jedoch besser. Sie sind extrem standorttreue Tiere, selbst ein einmal eingewöhntes und regelmäßig nachziehendes Paar, wird das Umsetzen in ein anderes Becken - auch wenn dieses größer ist und damit besser geeignet erscheint - mit Unwohlsein quittieren und das Weibchen wird monatelang keinerlei Gelege produzieren! Startet man die Haltung mit Wildfängen aus dem Handel, so sollte einkalkulieren, dass Tokehs bis zu 2 Jahre Zeit brauchen, um sich aneinander und an das neue Becken zu gewöhnen. Selbstverständlich legen Weibchen in dieser Eingewöhnungszeit keinerlei Eier. Die Wände des Terrariums können mit Kork, Putz, Zement oder auch Holz verkleidet sein, einmal eingewöhnte Tokehs scheinen wenig wählerisch. Breite Kork- oder Rindenstücke sorgen für die notwendigen Versteckplätze. Eine Wasserschale sollte vorhanden sein, obwohl Tokehs aus diesen gewöhnlich nicht Trinken, aber häufig ihren Kot darin absetzen. Als Bodengrund kann Blumenerde oder ein Torf/Erdegemisch Verwendung finden. Alle ein bis zwei Tage sollte das Terrarium mit Wasser besprüht werden, etwa 1 mal in der Woche sollte das Sprühwasser mit einem Vitamingemisch (z.B. Multimulsin) angereichert werden. Zur Beleuchtung des Terrariums reichen Leuchtstoffröhren aus, da sich die Tokehs nicht sehr häufig sonnen. Die Temperaturen sollten zwischen 25 und 29° C am Tage mit einer leichten Nachtabsenkung liegen. Eine Verringerung der Beleuchtungsdauer im Winter und eine dadurch bedingte leichte Absenkung der Temperaturen ist ratsam, b.z.w. bei Tieren aus bergigen Regionen unabdingbar. Tokehs fressen alle Arten Insekten und Gliederfüßer die sie bewältigen können: Grillen, Heimchen, Heuschrecken, diverse Schabenarten, Mehlwürmer, Zophobas, Käferlarven und auch Käfer, sogar junge Mäuse. Das angebotene Futter sollte regelmäßig 1-4 mal im Monat mit einem Vitakalkgemisch (z.B. Korvimin ZVT) bestäubt werden. Von einer häufigen Fütterung mit kleinen Mäusen ist abzusehen, da Tokehs dadurch einen stark riechenden, flüssigen Kot bekommen.
Weibchen kleben jährlich etwa 5-6 Doppelgelege
oder mehr an geeignete Untergründe. Die rundlichen Eier messen gewöhnlich
15-19 x 19-23 mm und benötigen bei den oben angegebenen Temperaturen mit
nächtlicher Absenkung zwischen 130 und 190 Tagen bis zum Schlupf.
Literatur
GROSSMANN, W. (1987): Über einen ungewöhnlich gefärbten Tokeh aus Thailand - ein Gekko gecko (LINNAEUS, 1758)? - SAURIA, Berlin, 9 (4): 19-20.
GROSSMANN, W. (2004): Der Tokeh Gekko gecko. --
Münster, Art für Art, Terrarienbibliothek (Natur und Tier-Verlag GmbH), 64
S.
MANTHEY, U. & W. GROSSMANN (1997): Amphibien &
Reptilien Südostasiens - Münster (Natur- & Tier Verlag), 512 S.
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WOLFGANG GROSSMANN
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