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Leopardgecko Eublepharis macularius

Leopardgecko Eublepharis macularius

Kurzbeschreibung

Das Verbreitungsgebiet von Eublepharis macularius erstreckt sich vom Iran über Afghanistan und Pakistan bis ins westliche Indien. Dort bewohnen sie steppenartige, recht karge Biotope.  Leopardgeckos erreichen eine Kopf-Rumpf-Länge von ca. 16 cm, eine Gesamtlänge von ca. 25 cm und ein Gewicht von ca. 60 - 90 Gramm. Die Weibchen bleiben oft sichtbar kleiner und besonders ihr Kopf ist schmaler und kleiner als der der Männchen. Männchen sind gut an den Hemipenistaschen und den stark ausgebildeten Präanalporen zu erkennen. Die Grundfarbe des Rückens ist gelb, unterbrochen wird dies von 2 - 3 braunen bis lilafarbenen Querbändern. Über den gesamten Körper zieht sich meist eine braun/schwarze Punkt-/Fleckenzeichnung. Die einheitlich helle Unterseite ist zeichnungslos und weiß bis beige gefärbt. Der originale Schwanz ist segmentiert, weiß und grau/lila/braun geringelt und besitzt ebenfalls eine dunkle Punktzeichnung.
Grundsätzlich sind Leopardgeckos von Natur aus nachtaktive Bodenbewohner, jedoch wird man die Tiere im Terrarium sehr oft auch tagsüber zu Gesicht bekommen. Sie werden sogar sehr zutraulich. Wenn die anfängliche Scheu abgelegt ist, lauern sie zu den Fütterungszeiten, sofern diese regelmäßig sind, schon auf den Pfleger und reißen ihm das Futter regelrecht aus der Hand.  Leopardgeckos sollten am Besten in Gruppen von einem Männchen und mindestens zwei Weibchen gepflegt werden. Als Mindestmaße für das Terrarium ist eine Grundfläche von 50 x 50 cm zu empfehlen. Da die Höhe nicht so entscheidend bei dieser Art ist, reichen 30 cm aus. Ist jedoch eine Rückwandgestaltung geplant, so können es auch ruhig mehr sein, denn Leopardgeckos klettern sehr gut und gern. Als Terrarieneinrichtung können diverse Äste (am Besten mit rauer Rinde) und Steine, sowie auch Tonwaren (als Versteckplätze) zum Einsatz kommen. Eine Schale mit frischem Wasser muss auch vorhanden sein, ebenso Versteckplätze, an denen das Bodensubstrat leicht feucht ist. Diese werden recht häufig genutzt, besonders natürlich zur Häutung und Eiablage. Als Bodengrund sollte staub- und fungizidfreier Sand zum Einsatz kommen, preiswert und gut ist Spielkastensand aus dem Baumarkt. Wichtig ist, dass der Sand auf keinen Fall bei Feuchtigkeit zur Klumpenbildung neigt, da sonst die Gefahr eines Darmverschlusses besteht, weil die Tiere oft aktiv und passiv Sand fressen.
Als Beleuchtung kommen Leuchtstoffröhren, Halogenspots etc. in Frage. Sollte jedoch kein Spotstrahler installiert sein, welcher eine lokale Temperatur von ca. 35°C gewährleistet, so muss eine Heizmatte oder ein -stein installiert werden, um den Tieren eine lokale Wärmequelle zu bieten. Jedoch dürfen kühlere Rückzugsmöglichkeiten nicht fehlen. Generell sollten die Temperaturen tagsüber bei 24 - 32°C und nachts bei 15 - 20°C liegen. Eine Luftfeuchtigkeit um die 60% ist optimal und wird durch sprühen von (lauwarmen) Wasser im Terrarium alle 1 - 2 Tage gewährleistet. Während der Winterruhe bleiben Spots und andere Wärmequellen ausgeschaltet und die Beleuchtungsdauer wird von ca. 12 h/tag täglich um 30 min. auf 8 h/tag reduziert. Dies wird für 4 - 10 Wochen so beibehalten und dann umgekehrt wieder auf 12 h/tag hochgefahren. Die Temperaturen sollten hierbei 20°C tags und 15°C nachts nicht überschreiten.

Leopardgecko Eublepharis macularius

In dieser Phase fressen die Tiere nur recht wenig bis nichts, jedoch darf auch jetzt eine Schale mit frischen Trinkwasser nicht fehlen. Nach der Winterruhe, welche sehr zu empfehlen ist(!), haben sie einen sehr gesunden Appetit. Nun muss auch wieder ordentlich, aber nicht übermäßig (Leopardgeckos neigen zum verfetten) gefüttert werden. Nach kurzer Zeit wird man nun auch die ersten Paarungsaktivitäten beobachten können. Zur Verpaarung sollten nur Tiere mit einem Mindestalter von 15 Monaten zusammengesetzt werden, da die Weibchen sonst, anatomisch bedingt, an Legenot eingehen können. Nach wenigen Wochen werden die Weibchen sichtlich an Körperfülle zugenommen haben und dann an einer feuchten Stelle im Terrarium ein Gelege bestehend aus 2 Eiern (selten einem Ei) vergraben. Die ovalen, weichschaligen Eier messen ca. 2 x 1cm und sind am Besten in einen Inkubator zu überführen. Hierbei sollten die Eier jedoch auf gar keinen Fall gedreht werden, da sonst die Embryonen absterben können. Als Brutsubstrat können alle gängigen Feuchtigkeitsspeichernden Substrate verwendet werden. Es ist auf eine sehr hohe Luftfeuchte zu achten ohne das Staunässe entsteht, da sonst die Gelege entweder vertrocknen, oder verschimmeln.

Generell fressen Leopardgeckos fast alles, was sich bewegt und in ihr Maul passt, jedoch gibt's auch Gourmets, welche die ein oder andere Futtertierart komplett verschmähen. Gefüttert wird also alles erdenkliche an Gliederfüßern (Heimchen, Schaben, Grillen, Heuschrecken) sowie auch nackte Mäuse oder bei "Giant"-Züchtungen auch gern mal ein nacktes Rattenbaby. Die Futtertiere sollten vor dem Verfüttern mit einem Mineralien-Vitamin-Gemisch bestäubt werden, um Mangelerscheinungen, besonders bei graviden (schwangeren) Weibchen und heranwachsenden Jungtieren, vorzubeugen.

 

Literatur

SEUFER, H., KAVERKIN, J. & KIRSCHNER, A. (2005): Die Lidgeckos - Kirschner & Seufer Verlag, 237 S.


ULBER, T. (1995): Leopardgeckos im Terrarium - bede-Verlag 63S.

 

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BERND-MICHAEL ZWANZIG

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