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Kurzbeschreibung
Dieser ungewöhnliche Lidgecko bewohnt das südliche Thailand, West-Malaysia, Singapur (Terra typica) und die Insel Borneo. Sein Vorkommen auf den Sula-Inseln und auf Sumatra ist fraglich. Neuerdings wurde er auch in Vietnam gefunden (GROSSMANN & SCHÄFER 2005). Fuchsgesichter sind Bewohner des Primärregenwaldes von Meereshöhe bis in etwa 800 m ü. NN. Dort wird er in Bodennähe gefunden, zumeist bewegt er sich in den Zweigen von Büschen und eventuell auch auf Bäumen. Es ist ein strikt nachtaktiver Gecko, der tagsüber gut versteckt ist. Seine Fortbewegungsweise ist von chamäleonhafter Langsamkeit. Auf kleinen Zweigen klettert er geschickt umher und benutzt seinen Greifschwanz als Kletterhilfe.
A. felinus erreicht eine KRL von 122 mm und eine GL von etwa 210 mm, die Männchen bleiben kleiner. Der Kopf ist deutlich vom Körper abgesetzt, hat eine längliche Schnauze (Trivialname !) und breiter als der Körper. Nacken und Körper sind seitlich abgeflacht und mit kleinen, flachen, nahezu gleichförmigen Dorsalschuppen besetzt. Eine Reihe kleiner, flacher Tuberkel ist vorhanden oder fehlen, die Ventralia sind klein, glatt und länglich. Geschlechtsreife Männchen haben eine winklige Reihe von 25-28 vergrößerten Präanalschuppen, mit 10-23 Poren. Die schlanken Gliedmaßen enden in kurzen, bekrallten Fingern und Zehen. Deutlich sichtbare Hemipenestaschen erleichtern die Geschlechtsbestimmung. Orginalschwänze sind zum Greifen befähigt, Regenerate sind kürzer und voluminöser. Dunkel- bis rotbraune Dorsalfärbung, vom Nacken laufen über Rücken 1 oder 2 Reihen rötlichbeiger, gelber oder weißlicher Flecken, häufig dunkel gerahmt. Kopf und Extremitäten einfarbig oder braun gemustert, Körperseiten können unregelmäßige, teils undeutliche dunkle oder helle Striche oder Flecken aufweisen, Lippenschilder und Kinn sind weißlich gefärbt, Augen sind schwarzbraun. Die Kehle ist rötlichbeige, die Bauchseite rötlichbraun und unregelmäßig klein, dunkel gefleckt. Orginalschwänze auffällig und unregelmäßig weiß gefleckt. Regeneratschwänze sind nur undeutlich schwarz und braun gefleckt. Jungtiere sind in ihrer gesamten Färbung kräftiger (MANTHEY & GROSSMANN 1997, GROSSMANN & SCHÄFER 2005).
Haltung und Vermehrung
Für ein Pärchen oder 1 Männchen mit bis zu maximal 3 Weibchen sind Terrarien von 60 x 40 x 40 cm (B x T x H) ausreichend. Eine größere Höhe kommt dem Kletterbedürfnis der Fuchsgesichter aber entgegen. Der Bodengrund besteht aus Gartenerde oder einem Erde/Torfgemisch, etwa 5 cm hoch. Es ist auf ständig feuchte Stellen im Boden zu achten. Zweige, auf denen die Tiere klettern können müssen unbedingt vorhanden sein, auch Pflanzen, da sie gerne beklettert werden. Am Boden und im Geäst platzierte Korkstücke oder -röhren dienen als Tagesverstecke. Trotz des ständigen Sprühens (mindestens jeden 2. Tag), darf ein Wassernapf nicht fehlen, da die Tiere diesen häufig aufsuchen und auch gerne ihren Kot darin absetzten. Einmal die Woche sollte das Sprühwasser mit einem Vitamingemisch angereichert werden.Beleuchtet wird mittels Leuchtstoffröhren, die Temperaturen sollten bei
max. 27° C am Tage (besser ist nur 25° C) mit einer Absenkung bis auf etwa 23° C
nachts liegen. Eine Verringerung der Beleuchtungsdauer und eine leichte
Absenkung der Temperaturen im Winter ist ratsam. Fuchsgesicht-Lidgeckos fressen
die übliche Geckonahrung in der passenden Größe, also Heimchen, Grillen, kleine
Heuschrecken, etc.. Sie bevorzugen dabei aber eher kleineres Futter. Regelmäßig
3-4 mal im Monat mit einem Vitakalkgemisch bestäuben.
Literatur
GROSSMANN, W. & C. SCHÄFER (2005): Erfahrungen bei der Haltung und Vermehrung des Fuchsgesicht-Lidgeckos Aeluroscalabotes felinus (GÜNTHER, 1864). -- SAURIA, Berlin, 27 (1): 33-46.
GROSSMANN, W. (in Druck): Fuchsgesicht-Lidgecko
Aeluroscalabotes
felinus. -- Münster, Art für Art, Terrarienbibliothek (Natur und Tier - Verlag
GmbH), 64 S.
MANTHEY, U. & W. GROSSMANN (1997): Amphibien &
Reptilien Südostasiens. - Münster (Natur und Tier - Verlag), 512 S.
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WOLFGANG GROSSMANN
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