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Liebe Mitglieder,
liebe Freunde der Terrariengemeinschaft Berlin e. V.,
aufgrund der anhaltenden Corona-Pandemie und den damit einhergehenden Einschränkungen
im öffentlichen Leben müssen unsere Vereinsabende leider weiterhin ausfallen.
Wir alle hoffen, dass sich die Lage in absehbarer Zeit entspannt und wir uns wieder regelmäßig am ersten Freitag des Monats treffen können, um interessante Vorträge zu erleben und uns über unser Hobby auszutauschen.

Sobald dies wieder möglich ist werden wir uns hier auf unserer Homepage, über die sozialen Netzwerke und ggf. per E-Mail melden.
Ende März wird wie gewohnt unsere Zeitschrift SAURIA mit der ersten Ausgabe 2021 erscheinen, diesmal als erweiterte „SAURIA-CORONAE“, einer Sonderausgabe mit 112 Seiten zum Home-Studium.

Bitte bleibt bis zu einem Wiedersehen alle gesund!

Mit besten Grüßen, der Vorstand der Terrariengemeinschaft Berlin



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Gepunkteter Kapskink Trachylepis punctatissima


Trachylepis punctatissima hat seine Verbreitung im südlichen Afrika. Man kann ihn in Lesotho, der Republik Süd-Afrika, im westlichen Swaziland und im südlichen Botswana finden (BRANCH 1998).

Terra typica: Northeastern districts of Cape Colony (SMITH 1849).

Es handelt sich hier um einen mittelgroßen (KRL 8cm) Skink (GL 19cm). T. punctatissima ist Tagaktiv und vivipar/ lebendgebärend. Der Rücken ist dunkelbraun und er hat Dorsallateral jeweils einen hellbraunen Streifen. Die Bauchseite ist hell, schmutzig weiß, bis hellgrau und am Hals haben sie schwarze Flecke/Punkte Text?

Die Glattechsen lieben viel Licht und Wärme. Einen Halogenstrahler mit 20W, der lokal bei mir um die 55°C erreicht und zwei T8 18W Leuchtstoffröhren (LF 11 / 860) reichen aus, um ihnen das zu geben was sie brauchen. In Süd-Afrika sonnen sie sich den ganzen Tag über. Dort herrschen im Sommer, Temperaturen von weit über 30°C im Schatten. Das Terrarium, sollte für ein Pärchen, 80 x 40 x 60 cm (BxTxH) nicht unterschreiten. Größer ist natürlich besser. Die Seitenflächen und die Rückwand sollten mit Naturkork beklebt sein. Dazu noch einige Korkäste und/oder Korkröhren, denn die Skinke klettert sehr gerne. Als Bodengrund verwende ich normale Blumenerde. Eine Bepflanzung des Beckens hat sich zum Wohlbefinden der Tiere als zuträglich erwiesen. Die Tiere fühlen sich durch den Sichtschutz sicherer und flüchten nicht bei jeder Bewegung, die sie von außerhalb des Terrariums wahrnehmen. Ich habe sie selten am Boden gesehen, es sei denn, sie waren mal wieder hinter dem Futter hinterher. Sie sind sehr verfressen! Fressen alles was man ihnen an Insekten ins Becken schmeißt. Bei mir bekommen sie allerdings nur Grillen, Heimchen, Mehlwürmer und Wachsmaden/Motten. Jede Fütterung wird bei mir mit Vi-Spu-Min (Backs ®) bestäubt. Trachylepis läßt sich paarweise halten, es gibt keinerlei Aggression gegenüber dem anderen Geschlecht. Auch Jungtiere werden in den ersten 4-5 Monaten toleriert. Eine Gruppenhaltung ist allerdings nicht möglich. Da sich zwei Männchen oder zwei Weibchen so lange stressen und jagen, bis eines der Tiere stirbt.

Das Paarungsritual wird vom Männchen mit einem stetigen Kopfnicken eingeleitet. Er nähert sich langsam dem Weibchen und wenn sie Paarungswillig ist, dann bleibt sie ruhig sitzen und es folgt ein "Kratzen" des Männchens, über den Körper des Weibchens. Kurz darauf erfolgt der Paarungsbiss in den Nacken und dann die Kopulation. Diese ist sehr kurz und ruppig. Dauert auch nur zwei bis fünf Sekunden.

Die Jungtiere haben bei der Geburt eine GL von 67 mm (KRL 27 mm). Die Zeichnung und Färbung der Jungen ist wie die der Alttiere, nur erscheinen sie etwas heller, nahezu Bronzefarben. Jungtiere müssen jeden Tag gefüttert werden, da sie längere Futterpausen nicht überstehen. Wichtig ist hier das Anbieten von Nahrung in der passenden Größe. Ich biete hauptsächlich kleine Grillen und Heimchen an, aber auch Drosophila werden natürlich gerne gefressen. Bei jeder Fütterung stäube ich die Nahrung mit Vi-Spu-Min (Backs ®) ein. Wenn die jungen Skinke selbständig Nahrung erbeuten - was der Normalfall ist - , dann bereitet ihre Aufzucht keine Probleme. Nach spätestens vier bis fünf Monaten separiere ich die Jungen, um Problemen mit den Eltern zu vermeiden. Trachylepis punctatissima macht in Süd-Afrika, je nach Verbreitung, eine Winterruhe. Dadurch sind sie rund ein Jahr alt, wenn sie sich zum ersten Mal reproduzieren. Ohne Winterruhe - z. B. im Terrarium - kann es vorkommen, das erste Paarungsversuche der Männchen schon mit einem Alter von neun Monaten anfangen.

Text? Die Pflege dieser eher etwas unscheinbaren gepunkteten Kapskinke im Terrarium, bereitet mir seit über drei Jahren nach wie vor sehr viel Freude. Zum einem ist es die am Tage ständige Präsenz der Tiere, ihr aufmerksames Verhalten und ihre eigentlich unkomplizierten Ansprüche, die mich begeistern. Ich kann die Haltung, jedem an Glattechsen Interessierten, nur wärmstens empfehlen.

Literatur:
Auerbach, R.D. (1987) - The Amphibians and Reptiles of Botswana. Gaborone Printing Works, Botswana, 295 pp.
BAUER. A. M. (2003): On the identity of Lacerta punctata Linnaeus, 1758, the type species of the genus Euprepis Wagler, 1830, and the generic assignment of Afro-Malagasy skinks. Afr. J. Herpetol. 52:1-7
BRANCH, B. (1998): Field Guide to Snakes and other Reptiles of Southern Africa - Struik Publ. Ltd, Cape Town, 399 pp.
BROADLEY, D. G. (1977): A review of the Mabuya striata complex in South-East Africa (Sauria: Scincidae). - Occ. Pap. Nat. Mus. and Mon. Rhodesia 6B (2): 45-79.
--- (2000): A review of the genus Mabuya in southeastern Africa (Sauria: Scincidae) - African Journal of Herpetology, 49 (2): 87-110
FITZSIMONS (1943): The lizards of South Africa. - Transvaal Mus. Memoir No.1 (Pretoria), 528 pp. NORVAL, G. & NORVAL, A.W. (2007): Eine Beschreibung der opportunistischen Futtersuche beim Gepunkteten Skink, Trachylepis punctatissima (SMITH, 1849) in einem städtischen Lebensraum - SAURIA, Berlin, 29 (2): 43-46.
SCHILLERT, A. S. (2009): Erfahrungen bei der Terrarienpflege des Gepunkteten Kapskinks Trachylepis punctatissima (SMITH, 1849) - SAURIA, Berlin, 32 (2): 5-12.

Andreas S. Schillert, Dasypeltis[ät]fasciata.de, www.Dasypeltis.com,
www.flickr.com/groups/skink-skinks-scincidae

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